Siegwette
Credits: Sabine Scho, Norbert Kron
Wozu sind am Radio Knöpfe? Tune it up, fuck, suck, shut up. Jim the
Lizard steppt Sven Väth, Dylan ist Sir Thomas More gefolgt, übern Bach
bei Aberdeen. Lauter Tod, 120 Dezibel, Yo, Jan Delay trauert um den
Umsturz, der nie stattfand.
Zwischen Meredith Apollon und Dionysos stirbt Norma Jean, die Marilyn
nahm sich das Recht und wurde; unter Recht und Norm gesetzt verreckt
die Kassen-Monroe stolz im Norma-Markt. Spiegel für
acht-neunundneunzig, lila Brillen, Lola, Lulu, Ludicrum Lolita und
nicht ein Schluck Wasser ohne werbegeilen Namen.
Keine Nacht, die Hauptstadt schläft nicht, Tag nach Tag, die falsche
Helligkeit glänzt vag vermacht und echt gemacht.
Sonntags geht der Fuchs im Führring. Längst setz ich auf keinen Rappen
mehr. Oben setzen Jets zur Landung an, in schweren Boden fällt der
sieggewohnte Jockey. Reiterlos bleibt Guter Hoffnung in der Bahn,
wirft den Kopf, stürmt strikt voran, bricht nicht aus, schlicht und
vertan, nimmt das Rennen mit der Länge Vorsprung, nur den Sprung hats
nicht gerafft.
Keine Nacht, die sich zum Tage machen ließe und kein Tag, der mich zur
Ruhe gibt. Welche Zeit die Uhr zeigt ist egal. Höhe, Tiefe, wahres
Wort, Musik und Lampenschatten, Ort, Rubrik, noch als der Ausgebrannte
steh ich zugeordnet im Regal. Acht Mark neunundneunzig für die
Grabbelkiste.
Splittern will ich, Plastikcover, das zerbricht. Erst wenn ich mein
Bild zerstampft hab, kann ich Dir ins Auge blicken für das Licht.