Aufblick
Landschaften von Claudia Mitzinneck
Gib das Aufgeben nicht auf. Deine Wege sind gefährlich, so ganz frei
von der Gefahr. Tausend Stimmen Grün reden ihr Gerede, noch das Wasser
fließt recht träge, heiter wo du stehenbleibst um auszuharren.
Die Ebene ist aufgeteilt. Hier die Allee und dort die
Hecke. Ausgemessen sind die Winkel und bemessen ist, was sich
erhebt. Der Bach, wenn er Wasser führt, kommt aus den Bergen. Seine
Farbe ist es, die den weißen Himmel rückwärts sucht.
Hätte Kunst die Macht eine Straße zu verlegen, wären Fern und Nah die
eine Welt. Keine Macht hat Kunst, sie kann. Was vom Können
übrigbleibt, das was getan ist, weiß die weiße, rote Stadt im tiefen
Blau hinterm Berg, auf dem in Sand das Glashaus jedes Eigenbrötlers
wartet.
Gib nicht auf, nimm der Gefahr die Flucht.
Diese Welt bleibt flach und noch ihr Hintergrund wird
vordergründig. Im Himmel oben bricht kein Wort sich Bahn. Wolken
öffnen eine Furt. Ob das Licht nun strahlt oder ob es ausgespien wird
oder ob es einfach Licht ist, acht Minuten alt von einem Stern, der
uns die Welt zentriert - vor dem Haus, am weißen Giebel rücke ich die
Futtertonne aus dem Schatten des Holunders. Meine Katze schnauzt und
wenn ich's recht verstehe, gehe ich und winke deinem Blick.